Die Delegationsreise nach Nord-Brabant (Niederlande) und Flandern (Belgien) bietet baden-württembergischen Unternehmen eine einmalige Gelegenheit, zwei führende europäische Regionen im Bereich der personalisierten Medizin kennenzulernen. Beide Regionen zeichnen sich durch ihre starke Innovationskraft und ihre engen Verbindungen zwischen Wissenschaft, Industrie und Logistik aus.
Nord-Brabant: Ein Hotspot für Life Sciences und Gesundheit
Mit einer mehr als 100-jährigen Tradition in der Pharmaindustrie hat Nord-Brabant seine Position als führende Region in den Life Sciences gefestigt. Bedeutende Unternehmen wie MSD und Philips prägen die Region, wobei Innovationszentren wie Pivot Park in Oss und der High Tech Campus in Eindhoven die Entwicklung neuer Technologien und Therapien vorantreiben. Besonderer Fokus liegt auf Immunologie, Onkologie und Medizintechnik – Bereiche, die entscheidend für die personalisierte Medizin sind.
Die Provinz trägt 50 % zum niederländischen Produktionswert im Bereich Life Sciences & Health bei – das entspricht etwa 10 Milliarden Euro – und stellt fast ein Viertel der Arbeitsplätze des Sektors. Nord-Brabant beherbergt 910 Unternehmen, die 18.160 Arbeitsplätze im Bereich Biowissenschaften und Gesundheit bieten. Der Sektor zeigt ein beeindruckendes Wachstum: Zwischen 2014 und 2018 stieg die Zahl der Unternehmen um 11 %, während die Beschäftigung um 15,4 % wuchs. Besonders die Biotechnologie entwickelte sich dynamisch, mit einer Verdreifachung der Arbeitsplätze (+260 %) in diesem Zeitraum.
Brabant dominiert nicht nur die niederländische Pharmaherstellung (40 % der Arbeitsplätze), sondern auch die Produktion medizinischer Geräte (75 % der Arbeitsplätze). Die Innovationskraft der Region spiegelt sich in ihren F&E-Ausgaben von 3 % des BIP wider – mehr als das Doppelte des nationalen Durchschnitts. Damit zählt Brabant zu den fünf innovativsten Regionen Europas.
Dank seiner exzellenten Infrastruktur, strategischen Lage zwischen den größten Häfen Europas und einem effizienten Kooperationsmodell bietet Nord-Brabant ideale Voraussetzungen für Fortschritt und Austausch in den Bereichen personalisierte Medizin, Life Sciences und Medizintechnik.
Flandern: Ein Zentrum für biowissenschaftliche Innovation
Die niederländischsprachige Region Flandern im Norden von Belgien ist mit seinem einzigartigen Ökosystem aus Forschung, Entwicklung und Produktion ein weiterer Life Sciences Hotspot und als wichtiges Zentrum für klinische Studien bekannt – mit der zweithöchsten Konzentration an Studien pro Million Einwohner in Europa. Verstärkt wird dies durch ein schnelles und effizientes regulatorisches Umfeld. Darüber hinaus beherbergt Flandern eine große Anzahl akademischer Zentren und Talente, darunter fünf Universitäten und das renommierte Flämische Institut für Biotechnologie (VIB) mit seinen Bio-Inkubatoren. Die KU Leuven und die Universität Gent treiben mit exzellenter Forschung den Technologietransfer voran. Janssen und Legend Biotech haben eine Produktionsstätte in Gent aufgebaut, um CAR-T-Zelltherapien für die Behandlung bestimmter Krebsarten in Europa zu entwickeln und bereitzustellen. imec entwickelt in Leuven fortschrittliche Organ-on-a-Chip-Technologien, die die Entwicklung personalisierter Medizin revolutionieren. Dank hoher Investitionen, einer erstklassigen Infrastruktur und enger Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist Flandern ein zentraler Treiber innerhalb des globalen Biowissenschaftssektors.